Intensive Jugendarbeit bei gleichzeitiger Pflege der Tradition: Der Tischtennis-Badenligist TTV Grün-Weiß Ettlingen, gegründet 1955 und mit 140 Mitgliedern gerade auf dem Höchststand angekommen, setzt voll auf diese beiden Säulen. Als der Vorsitzende Christian Gerwig acht Senioren, von denen nur Rolf Köhler fehlte, im festlichen Kreis für 50 Jahre Mitgliedschaft ehrte, glückte jedenfalls der Brückenschlag erneut: Von 35 bis 40 Jugendlichen und Schülern berichtete er – und erntete damit großen Beifall bei den Jubilaren.
So hatten Mathias Szabadi (eingetragen am 10. September 1958) und die dann Nachgedrängten zusätzlichen Gesprächsstoff. Und ihre Gattinnen, die nach professioneller Führung durch die Große Kreisstadt mit am natürlich grün-weiß geschmückten Mittagstisch im „Graf Zeppelin“ in Karlsruhe saßen, hörten bei den Anekdoten gespannt zu, als hätten sie das Damals und Jetzt nicht hautnah miterlebt. „Danke an die Frauen an eurer Seite“, wusste denn auch Gerwig, dass Training, Spiel und spätere Funktionärstätigkeiten ohne heimische Unterstützung einfach nicht möglich gewesen wären – vor allem nicht über einen solchen Zeitraum.
Soll der einstige erste Vorsitzende Dietrich Sanft tatsächlich „immer ein bisschen am Nörgele“ gewesen sein? Sein Nachfolger, Gerhard Berger, hielt es immerhin 33 Jahre an der Spitze aus, obwohl er zu Beginn eigentlich nur für zwölf Monate gewählt worden war. Nicht nur das traditionsreiche Albgauturnier auch Länderkampf-Ausrichtungen und weitere internationale Vergleiche fielen in seine Ära als Ausrichter.. Dabei Stars und Funktionäre kennen zu lernen, erwies sich für Berger als nützlich – schließlich übertrug ihm der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) die Aufgabe als Organisationsleiter des Fahrdienstes, wenn internationale Turniere – auch Welt- und Europameisterschaften – auf deutschem Boden stattfanden.
Lokal und regional war ihm sowieso die Hilfe der Brüder Rolf („Immer da“) und Günter sicher. Wobei das inzwischen auch schon deutlich ergraute „Nesthäkchen“ des Trios wie Wolfgang Lehmann vorzeitig in den Stand der „50-Jährigen“ und damit Ehrenmitglieder befördert wurden. Eigentlich wären sie erst in 2010 fällig gewesen. „Aber sie werden ja hoffentlich bis Juni oder auch nur Januar durchhalten“, feixte Gerwig. Ein echtes halbes Jahrhundert ist Ernst Springer dagegen wirklich dabei – und weiter unverzichtbar. Schließlich führt er ohne Beanstandungen die Kasse – und dabei soll es auch bleiben.
„Ich möchte keine Stunde im Verein missen“, sprach Lehmann für sich – und auch die anderen. Schließlich treffen sie sich noch des Öfteren an der Platte – und nicht nur, um sich Durst für den daran anstehenden Stammtisch zu holen. Aber auch dann müssen die Gattinnen wieder auf ihre Heimkehr warten, sich anschließend wieder alte oder aufgewärmte Geschichten anhören und dazu ein freundliches Gesicht machen. Aber das dürfte bei 50-jähriger Übung keine Schwierigkeiten mehr bereiten.
Für die langjährige und umfangreiche Hilfe bei „Besonderen Aufgaben“ (Turnierorganisation, Marktfest, FSJ-Betreuung, Werbepartner) erhielt Rainald Knaup ein Präsent.
Die Urkunde, die die Jubilare für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten wurde in stundenlanger Computerarbeit vom akribisch arbeitenden Martin Weickenmeier gestaltet. Seit Jahren entwirft Weickenmeier sämtliche TTV-Urkunden, welche zu Jubiläen oder auch runden Geburtstagen benötigt werden. Auch er erhielt dafür ein Präsent seitens der Vorstandschaft. Wer wird wohl seine eigene Urkunde gestalten, wenn er in 10 Jahren selbst 50 Jahre dabei gewesen ist?

Das Bild zeigt von links: Rainald Knaup, Rolf Berger, Gerhard Berger, 1. Vorsitzender Christian Gerwig, Mathias Szabadi, Ernst Springer, Wolfgang Lehmann, Dietrich Sanft, Günter Berger, vorne sitzend: Martin Weickenmeier